Das Tätowieren mit Punkten ist eine uralte Technik, die im Laufe der Geschichte in verschiedenen Kulturen verwendet wurde. Der moderne Dotwork-Tätowierungsstil, bei dem die Verwendung von Punkten zur Schaffung komplizierter Muster und Schattierungen im Vordergrund steht, entstand jedoch im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert.
Dotwork-Tätowierungen sind sowohl von traditionellen Tätowierpraktiken als auch von anderen Kunstformen wie dem Pointillismus in der Malerei inspiriert. Beim Pointillismus, der von Künstlern wie Georges Seurat und Paul Signac im späten 19. Jahrhundert entwickelt wurde, werden Bilder mit kleinen, klar abgegrenzten Farbpunkten gemalt, die bei Betrachtung aus der Ferne miteinander verschmelzen.
Beim Dotwork-Tätowieren verwenden die Künstler eine einzelne Nadel oder eine Gruppe von Nadeln, um eine Reihe von kleinen Punkten auf der Haut zu setzen, wobei sie die Dichte und den Abstand der Punkte variieren, um verschiedene Schattierungen und Texturen zu erzielen. Dotwork-Tätowierungen weisen oft komplizierte geometrische Muster, Mandalas oder stilisierte Bilder auf und können Elemente anderer Tätowierungsstile wie Blackwork oder illustratives Design enthalten.
Zeitgenössische Dotwork-Tätowierer haben die traditionellen Techniken erweitert und experimentieren mit verschiedenen Nadelkonfigurationen, Farbdichten und Schattierungstechniken, um immer kompliziertere und detailliertere Designs zu schaffen. Einige bemerkenswerte Dotwork-Tätowierer sind Chaim Machlev, Dillon Forte und Thomas Hooper, deren innovative Arbeiten dazu beigetragen haben, den Stil in der Tattoo-Community zu popularisieren.
Rechts abgebildet ist eine Arbeit von Ryan (PiiNK Tatto Artist).